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31. Oktober 2016

TTIP – nicht ohne Folgen für den Schweizer Export

Kurz nach den US-Präsidentschaftswahlen ist immer noch ungewiss, ob das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA zustande kommt. Gelingt das Abkommen, hat dies erhebliche Folgen für den Schweizer Export, wie eine aktuelle Studie im Auftrag von Switzerland Global Enterprise aufzeigt.

 

TIPP

 

Zurzeit stecken die Verhandlungen zum TTIP zwischen der EU und den USA fest. Sollte das Freihandelsabkommen zustande kommen, hätte dies insbesondere für kleine und mittlere Schweizer Exportfirmen Folgen. Diese müssten mit einer intensiveren Konkurrenz aus der EU rechnen, da sie mehrheitlich in Branchen aktiv sind, die heute noch Zölle zahlen. Diese würden für ihre europäischen Wettbewerber mit TTIP künftig wegfallen.

Zu diesem Schluss kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie im Auftrag von Switzerland Global Enterprise (S-GE). Auf gut 25% der Schweizer Exporte in die USA werden heute noch Zölle erhoben. So beispielsweise auf Maschinen, Motoren und Generatoren, aber auch auf Uhren und Textilien sowie auf Erzeugnisse der chemischen Industrie. Lebensmittelhersteller zahlen heute noch Zölle auf Käse, bestimmte Lebensmittelzubereitungen, Schokolade und Zuckerwaren.

 

Sollten die Ursprungsregeln im TTIP streng ausfallen, könnten Schweizer Zulieferer zusätzlich benachteiligt sein, denn europäische Abnehmer würden wohl vermehrt EU-Lieferanten vorziehen. So können sie einfacher einen EU-Ursprung geltend machen – und damit von Zollbefreiungen im Rahmen des TTIP-Abkommens zu profitieren.

 

„Wir raten KMU dazu, die eigene Marktstrategie und Konkurrenzsituation zu überprüfen und allenfalls anzupassen, sobald ein Abkommen steht und bekannt ist, wie die Schweiz sich dazu verhalten wird“, so Daniel Küng, CEO SG-E.

 

Müssten Schweizer Unternehmen diese Zölle nicht mehr entrichten – falls etwa ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA geschlossen oder falls die Schweiz TTIP beitreten würde - weist die Studie das Einsparpotenzial übrigens ein über 222 Mio. USD jährlich aus.

 

Die Studie zu den Auswirkungen von TTIP wurde von Prof. Dr. Patrick Ziltener, Universität Zürich, im Auftrag von Switzerland Global Enterprise durchgeführt. Sie kann hier auf Englisch eingesehen werden.

 

 

Thorsten Hohmann
Abteilungsleiter Exportdienste
[email protected]
T +41 61 270 60 47

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