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25. Oktober 2016

«Gen-Schere» CRISPR wichtiges Thema für Life Sciences Basel

Eine neue Entdeckung sorgt für Aufsehen: CRISPR hat eine Revolution in Gang gesetzt, die die Grundlagenforschung ebenso wie die Anwendung in Medizin, Landwirtschaft und Ökologie beeinflusst. Rund 100 Interessierte folgten gestern Abend am Handelskammer-Anlass «Wirtschaft & Wissenschaft im Dialog» den Ausführungen namhafter Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter über die Chancen und Herausforderungen der bahnbrechenden «Gen-Schere» CRISPR.

 

 

 

Die erste Beschreibung der CRISPR-Methode hat 2012 eine Revolution in Gang gesetzt, die die Grundlagenforschung ebenso wie die Anwendung in Medizin, Landwirtschaft und Ökologie erreicht. Mit der «Gen-Schere», der sogenannten CRISPR-Methode, können Teile der DNA präzise und schnell verändert, gezielt ausgeschaltet oder eingesetzt werden. Die Methode wird in Forschungslabors bereits erfolgreich bei Nutzpflanzen und Nutztieren eingesetzt.

 

CRISPR bietet enormes Potenzial, verspricht einerseits bedeutende Fortschritte in Medizin und Landwirtschaft, wirft andererseits aber ethische Fragen auf. Die Handelskammer beider Basel hat das vieldiskutierte Thema aufgrund der Brisanz der Gen-Editierungstechnik und der wachsenden Bedeutung für die Life Sciences Region-Basel aufgegriffen und am gestrigen Anlass im Forum Royal eine Plattform zum Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und den rund 100 interessierten Teilnehmenden geboten.

 

Prof. Markus Affolter vom Biozentrum der Universität Basel zeigte in seinem Inputreferat neue Horizonte durch CRISPR in der Grundlagenforschung auf. Die mit CRISPR verbundenen Hoffnungen, Chancen und Bedenken thematisierte anschliessend der Entwicklungsbiologe und Genetiker Prof. Rolf Zeller der Universität Basel. Auch in der Pflanzenzucht ist CRISPR ein grosses Thema: über das Potenzial und die offene Zukunft Informierte Prof. Ueli Grossniklaus, Direktor des Instituts für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich. Die spannenden Inputreferate boten Zündstoff für die anschliessende lebhafte Podiumsdiskussion mit den Referenten sowie mit Dr. Karin Blumer von der Novartis, die als Wirtschaftsvertreterin dazu stiess.

 

Dr. Stephan Mumenthaler, Präsident Life Sciences Kommission Handelskammer beider Basel und Head Economic & Swiss Public Affairs von Novartis stellte in seinem Schlusswort fest, dass CRISPR eine neue Technologie sei, die grosse Chancen eröffne, aber auch Risiken mit sich bringe, über die offen diskutiert werden müsse. So werde man in Zukunft voraussichtlich mit CRISPR rasch, kostengünstig und gezielt beispielsweise letale Muskelerkrankungen heilen und mittels resistenten Pflanzen und gesteigerten Ernteerträgen den Welthunger bekämpfen können. Allerdings seien auch die Risiken eines Missbrauchs der faszinierenden Technologie noch nicht abschätzbar. Vieles werde möglich, aber ist auch alles sinnvoll und ethisch vertretbar? Diese Fragen müssten wir uns stellen und Antworten dazu finden.

 

Die Schweiz müsse im globalen Umfeld einen eigenen Weg mit verbindlichen gesetzlichen Vorgaben finden, die es unserer Life Sciences-Industrie erlaube, im internationalen Wettbewerb zu bestehen und gleichzeitig ethischen Grundsätzen zu genügen. Deshalb müsse der Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch den gesetzgebenden Behörden, zu CRISPR weitergeführt und intensiviert werden.

 

Weitere Auskünfte:

Franz Saladin, Direktor Handelskammer beider Basel

Tel. 061 270 60 62

 

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  Medienmitteilung «Gen-Schere» CRISPR ist wichtiges Thema  für Life Sciences-Standort Basel

 

Die Veranstaltung «Wirtschaft & Wissenschaft im Dialog» der Handelskammer beider Basel zur CRISPR-Gen-Schere steht unter der Schirmherrschaft der Initiative Life Sciences Cluster Basel, einer gemeinsamen Initiative der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft und der Handelskammer beider Basel.

 

Die Clusterinitiative wurde 2014 als Public-Private-Partnership unter der gemeinsamen Träger­schaft der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft und der Handelskammer beider Basel ins Leben gerufen. BaselArea.swiss, Interpharma und der Switzerland Innovation Park Basel Area, die ebenfalls bei der Clusterinitiative mit dabei sind, erweitern den Blickwinkel und garantieren eine möglichst umfassende Abdeckung der Interessen der vielfältigen Player der Life Sciences-Branche.

 

Mehr Informationen unter  www.lifesciencesbasel.com

 

 

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