09. November 2016
Platz da! Wirtschaft braucht Raum.
Die Handelskammer beider Basel setzt sich seit Jahren für genügend attraktive Wirtschaftsflächen ein. Diese bilden die Basis für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. Neu fordert die Kammer eine zusätzliche Wirtschaftszone 8. Martin Dätwyler, stellvertretender Direktor der Handelskammer beider Basel, erklärt wieso.
Herr Dätwyler, wieso braucht Basel eine zusätzliche Wirtschaftszone?
Jede wirtschaftliche Tätigkeit benötigt Fläche. Das ist quasi die Basis für wirtschaftliches Handeln. Der Strukturwandel in der Wirtschaft führt dazu, dass sich die Anforderungen stetig ändern. Industrie im klassischen Sinne nimmt ab, während Dienstleistungen, Produktion und Gewerbe wachsen. Die Zonenordnung des Kantons Basel-Stadt sollte in der Lage sein, diese Veränderungen abzubilden und gleichzeitig Planungssicherheit zu gewährleisten. Das ist nicht einfach. Die heutige Zonenordnung des Kantons Basel-Stadt kennt mehrere Zonen für Wohnen mit der Möglichkeit für Arbeiten mit erhöhten Lärmschutzanforderungen und Auflagen. Zusätzlich gibt es die «klassische» Industrie- und Gewerbezone für emissions-und lärmintensive Arbeitsnutzungen. Um auf den Strukturwandel reagieren zu können, prüfen wir die Möglichkeit einer zusätzlichen Wirtschaftszone 8 mit Bauten für Dienstleistungen, Produktion und Gewerbe, aber ohne Wohnnutzung.
Was zeichnet die neue Wirtschaftszone 8 aus?
Die Wirtschaftszone 8 ermöglicht moderne, dichte und städtebaulich qualitativ hochwertige Arbeitsnutzungen. Gleichzeitig bildet die Zone 8 einen Übergang als Puffer zwischen der Industrie- und Gewerbezone und der Wohnzone. Das Konfliktpotenzial kann dadurch reduziert und die Bedeutung der Wirtschaftsflächen generell gestärkt werden. Konkret können wir uns vorstellen, dass in dieser Zone z.B. Hightech-Produktion, IT-Unternehmen und Dienstleister sich gegenseitig ergänzen.
Was sind Ihre weiteren Forderungen hinsichtlich der Wirtschaftsflächen in unserer Region?
Viele Wirtschaftsflächen befinden sich zurzeit in einer Transformation. Was fehlt ist eine gesamtheitliche Perspektive über sämtliche Wirtschaftsflächen in der Region. Zu oft werden die Areale isoliert betrachtet und es geht dabei vergessen, wie diese miteinander verbunden sind. Werden z.B. gewerbliche Nutzungen im Lysbüchelareal nicht mehr möglich sein, dann benötigen die Unternehmen in der Region einen Ersatzstandort. Diese Analyse der Wirtschaftsflächen über die Areal- und Kantonsgrenzen hinaus erachten wir als zwingend notwendig, um sicherzustellen, dass wir für alle für die Wirtschaftsregion wichtigen Nutzungen Flächen bereitstellen können.
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