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25. April 2018

Warum Vollgeld das Gewerbe trifft

Die Promotoren der Vollgeld-Initiative zielen mit ihrer Kampagne auf die Grossbanken, deren Geschäftstätigkeit sie einschränken wollen. Doch die Initiative trifft die gesamte Schweizer Wirtschaft und insbesondere die KMU.

 

Eine Umstellung auf Vollgeld würde den Schweizer Unternehmen schweren Schaden zufügen. Die negativen Folgen der Initiative bekämen vor allem die KMU zu spüren. Der Grund ist einfach: Heute können die Banken flexibel auf die Finanzierungsbedürfnisse der Kunden in ihrer Region eingehen und der Schreinerin die Vergrösserung ihrer Werkstatt und dem Dorfwirt die Modernisierung seiner Küche finanzieren. Sie schaffen dafür sogenanntes Buchgeld, das dem Konto des Kunden gutgeschrieben wird. Die Initiative will diesen Vorgang strikt verbieten.

 
Kompliziert, langwierig, teuer

Neu müssen Banken das Geld zuerst mühsam bei Anlegern zusammensuchen oder sich von der Nationalbank ausleihen, falls diese bereit ist, das Risiko zu übernehmen. So oder so wird der Prozess wesentlich komplizierter, langwieriger und damit auch teurer. Ausbaden müssen das vor allem die Kunden. Während sich grosse, international tätige Unternehmen allenfalls auch im Ausland nach Finanzierungsmöglichkeiten umsehen können, ist dies dem lokalen Gewerbler nicht möglich. Er muss warten und mehr zahlen – oder geht allenfalls sogar ganz leer aus.

 

Vollgeld als Innovationsbremse

Gemäss einer Studie der Hochschule Luzern beziehen KMU heute 89 Prozent des gesamten Geschäftskreditvolumens in der Schweiz. Zieht man hier ohne Grund die Bremse an, dann erschwert man diesen Betrieben, in Innovationen, neue Arbeitsplätze und die Infrastruktur zu investieren – kurz: in ihre Zukunft. Die Vollgeld-Initiative ist nicht durchdacht, sondern teuer und schädlich.

 

Möchten Sie das überparteiliche Komitee unterstützen? Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

 

 

Martin Dätwyler
Direktor
[email protected]
T +41 61 270 60 81

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27. April 2018

Maurizio Degiacomi

Die grundsätzliche Überlegung unser Zahlungsmittel vom mikroökonomischen Risiko der Geschäftstätigkeit der Banken zu trennen ist an sich sehr innovativ. So könnte man endlich auch mal wieder über die Möglichkeit der Deregulierung im Bankensektor nachdenken. Die strengen Vorschriften führen nämlich auch dazu, dass heute im Schnitt 85% aller Kredite in der Schweiz Hypothekarkredite sind und nicht ans Gewerbe gehen. Man sollte sich wie in jeder Diskussion auch Gedanken zu den Chancen machen. Vollgeld könnte auch dazu führen, dass KMU wieder leichter an Kredite kommen. Schade, dass man an dieser Stelle so schwarz sieht (siehe Kampagne).


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