
01. September 2015
Einführung Lehrplan 21
Betrifft: Bericht zur parlamentarischen Initiative 2014/055 von Jürg Wiedemann: Einführung Lehrplan 21
Anliegen
Die Handelskammer beider Basel erbittet den Landrat, dem Bericht der Bildungs- Kultur- und Sportkommission des Landrates (BKSK) nicht zu folgen und die geplante Gesetzesänderung, welche eine Kompetenzänderung betreffend Einführung des Lehrplan 21 zur Folge hat, abzulehnen.
Argumentation
Der Bildungsrat hat entschieden, den Lehrplan 21 auf Stufe Kindergarten und Primarschule im Schuljahr 2015/16 und auf Stufe Sek. I im Schuljahr 2018/19 einzuführen. Sollte die Gesetzesänderung angenommen werden, so könnte der Landrat aktuell einzig den Einführungszeitpunkt, des Lehrplan 21 auf Stufe Sek. I ändern, respektive die Einführung auf dieser Stufe überhaupt verhindern. Es gilt aber nun zu bedenken, dass ab kommendem Jahr die ersten Schülerinnen und Schüler aus den sechsten Primarklassen in die Sek. I-Stufe wechseln. Hier gilt es möglichst rasch eine vernünftige und definitive Lösung zu finden. Es ist nicht sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler nach der Primarschule mit einem Übergangs-Lehrplan zu konfrontieren.
Gemäss Bericht des BKSK äusserten sich 26 von 37 Stellungnahmen klar ablehnend oder zumindest kritisch zu der geplanten Gesetzesänderung. Dass diese kritische Stimmen zum grössten Teil aus Schulkreisen (Schulleitungen, Rektorinnen und Rektoren, Lehrerverbände, Schulräte etc.) kommen, ist ein klares Signal, dass die hauptbetroffenen Fachpersonen den Entscheid des Bildungsrates befürworten und ihn somit auch mittragen werden.
Die Einflussnahme des Landrates auf pädagogische und fachliche Dossiers hat der Gesetzgeber bewusst auf die Wahl der Bildungsratsmitglieder beschränkt. So zeigt die Einführung des Lehrplan 21 exemplarisch, welche Auswirkungen eine Kompetenzänderung mit sich bringen würde: Pädagogische und übergeordnete Interessen stehen nicht mehr im Fokus, sondern müssen für politische Auseinandersetzungen herhalten. Der Lehrplan 21 wie auch andere Lehrpläne müssen daher durch ein Fachgremium festgesetzt werden und eignen sich nicht für gesellschaftspolitische Bildungsdebatten.
Die Handelskammer unterstützt die aktuell strukturell und inhaltlich (noch) harmonisierten Bildungssysteme der beiden Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt und lehnt daher die Kompetenzänderung betreffend Lehrplan 21 ab.
Lesen Sie hier die Stellungnahme zum Lehrplan 21.
Artikel teilen
Das könnte Sie auch interessieren
-
24. September 2018
Stellungnahmen zur Landratssitzung vom 27. September
Die Handelskammer beider Basel nimmt zu diversen Traktanden der... Weiterlesen...
-
07. September 2018
Stellungnahmen zu den Grossratssitzungen vom 12. und 19. September
Die Handelskammer beider Basel nimmt zu diversen Traktanden der... Weiterlesen...
-
30. August 2018
Schule goes digital
Der tägliche Umgang mit elektronischen Geräten alleine genügt... Weiterlesen...
-
24. August 2018
Stellungnahmen zur Landratssitzung vom 30. August 2018
Die Handelskammer beider Basel nimmt zu diversen Traktanden der... Weiterlesen...
-
29. Juni 2018
Erfolgreicher Lehrabschluss
Die diesjährigen Abschlussprüfungen der WMS-Lernenden weisen... Weiterlesen...
-
29. Juni 2018
Kinder frühzeitig für MINT begeistern − die Handelskammer macht's vor
In der MINT-Föderung hinkt die Schweiz im internationalen Vergleich... Weiterlesen...
-
21. Juni 2018
Investment mit Weitblick
Die Universität Basel hat in den letzten Monaten für positive... Weiterlesen...
-
12. Juni 2018
Stellungnahmen zur Landratssitzung 14. Juni 2018
Die Handelskammer beider Basel nimmt zu diversen Traktanden der... Weiterlesen...
-
10. Juni 2018
Angriff auf Bildungsrat erfolgreich abgewehrt
Das Komitee «Wirtschaft für Bildungsqualität» begrüsst, dass die... Weiterlesen...