10. Januar 2017
Güterbahnhof Wolf vor herausfordernder Weiterentwicklung
Nun ist es offiziell: Grundeigentümer SBB Immobilien und der Kanton Basel-Stadt wollen das Areal des Güterbahnhofs Wolf weiterentwickeln. Das seit über hundert Jahren dem Bahnbetrieb gewidmete Areal soll neu auch Wohnnutzungen Platz bieten. Seit November 2016 läuft ein öffentliches Mitwirkungsverfahren, um mögliche Entwicklungsszenarien zu sammeln.
Das Areal des Güterbahnhofs Wolf wird schon seit über 100 Jahren von Unternehmen besiedelt - 1900 wurde der Güterbahnhof in Betrieb genommen. Als wichtiges Arbeitsplatzgebiet und bahnaffin besetztes Areal ist es entsprechend als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet im Richtplan ausgeschieden. Mit der exzellenten verkehrlichen Anbindung hat sich das Areal mit seinen darauf tätigen Unternehmen zu einem zentralen Güterknotenpunkt für die Region entwickelt, auf welchem sich Logistik- und Umschlagsaktivitäten etabliert haben. Alle Verkehrsträger sind auf engstem Raum vernetzt und bieten die nötigen Verkehrs- und Abstellflächen. Seitdem die Alpeninitiative angenommen wurde, wird viel Energie in die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gesteckt. Das Areal ist ideal gelegen, um vor allem für die stadtnahen Gebiete den Güterverkehr möglichst lange auf der Schiene zu halten und so eine umweltverträgliche und effiziente Güterabwicklung zu gewährleisten.
Entwicklung ist eine grosse Herausforderung
All diese Merkmale prädestinieren das Areal für eine weitere Entwicklung als Logistikstandort, was es zu einer interessanten aber anspruchsvollen Herausforderung macht. Deshalb hat die Handelskammer beider Basel mit Freude davon Kenntnis genommen, dass Kanton und SBB Immobilien dies auch so in Angriff nehmen wollen. Entsprechend dem allgemeinen Trend der letzten Jahre, soll allerdings die Einführung von Wohnnutzungen auf dem Areal in der Testplanung zumindest geprüft werden. Falls sich das überhaupt realisieren lässt, sollte die aktuelle Planungsphase Hinweise dazu liefern. Selbst wenn dies möglich wäre, kommt dazu lediglich der westliche Teil des Areals in Frage.
Aus Sicht der Handelskammer wie auch der Interessensgemeinschaft Wolf-Areal ist im Hinblick auf die stetige Weiterentwicklung der Logistik denkbar, langfristig auf dem Areal einen Smart Logistics Hub zu etablieren.
Engagement für das wirtschaftliche Schwerpunktgebiet
Die Handelskammer beider Basel ist im Entwicklungsprozess stark engagiert und setzt sich für den Erhalt des Areals als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet – zusammen mit den ansässigen Unternehmen – ein.
So fordert sie unter anderem:
- Die Unternehmen sind frühzeitig und fortlaufend einzubeziehen und zu informieren.
- Die raumplanerische Sicherung als Bahnareal und Zone 7 sind notwendig, um gemäss behördenverbindlichem Richtplan die Funktion als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet weiter aufrechtzuerhalten.
- Der Eintrag als Logistikstandort ist noch im Richtplan vorzunehmen. Grundlage für die Weiterentwicklung des Areals bildet das städtische Güterverkehrskonzept Basel.
- Die Umschlagsmöglichkeiten Schiene-Strasse sind aufrecht zu halten. Das Schienennetz ist zu erhalten und zielgerichtet weiter zu entwickeln.
- Der Eintrag als Logistikstandort ist noch im Richtplan vorzunehmen. Grundlage für die Weiterentwicklung des Areals bildet das städtische Güterverkehrskonzept Basel.
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt
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