08. September 2014
Stadtrandentwicklungen: Basel wächst – aber wo?
Am 2. September 2014 lud die Handelskammer beider Basel zu einem Abstimmungsforum ein. Die geladenen Gäste konnten das Für und Wider der Stadtrandentwicklungen Süd und Ost gemeinsam mit Dr. Martin Sandtner und Martin Dätwyler diskutieren.
Dr. Martin Sandtner, Leiter Planungsamt Basel-Stadt, stellte sich als Fachexperte am vergangenen Dienstag, 2. September 2014, den Fragen und Kommentaren der geladenen Gäste. Mit einem einführenden Referat stellte er die Stadtrandentwicklungen Ost und Süd in den Gesamtkontext der Entwicklung des Kantons. Die Prognosen des Bundesamtes für Statistik, die Entwicklung der Leerwohnungsquote sowie der zunehmende Trend, zurück in die Stadt zu ziehen, erfordern einen Zubau an Wohnraum. Die Bauzonen-Reserven des Zonenplans sind begrenzt und die Stadtrandentwicklungen sind einer von drei Bausteinen, Wohnraum zu schaffen. Zudem stellt er die beiden Entwicklungsgebiete näher vor und erläutert die fachlichen Überlegungen dahinter. Martin Dätwyler, stv. Direktor der Handelskammer beider Basel, griff im Anschluss daran drei Themenfelder auf und lancierte eine interaktive Diskussion mit dem Publikum.
Zum einen sprach er das Thema der Verdichtung an. So ist die innere Verdichtung weiter zu intensivieren. Hierfür sind allerdings noch weitere Rahmenbedingungen im Richtplan zu schaffen. Obwohl viele der Anwesenden dies unterstützen, werden Bedenken geäussert. Vor allem fehlen den Meisten die finanziellen Anreize, da Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis stehen. Als nächstes wurde das Thema der Neueinzonungen aufgegriffen. Die neu erlassene Revision des Raumplanungsgesetzes schränkt die Planungshoheit der Kantone massgeblich ein, was nicht begrüsst wird. Die Befürchtung, dass Neueinzonungen nicht mehr möglich sein werden, teilt Dr. Martin Sandtner nicht; sowohl Basel-Stadt wie auch Baselland würden die neuen gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, um diese doch vornehmen zu können.
Abschliessend wird noch das Thema Wirtschaftsflächen behandelt. So helfen die Stadtrandentwicklungen Süd und Ost, den Nutzungsdruck auf die Wirtschaftsflächen zu reduzieren. Die Forderung zur Vermeidung von Mischnutzungen wird kontrovers diskutiert. Hingegen sind sich alle einig, dass eine Planung der kurzen Wege zwischen Arbeiten, Wohnen und Freizeit massgeblich für eine sinnvolle Siedlungsentwicklung ist.
Beim anschliessenden Stehlunch wurden die Gespräche intensiv weiter geführt und vertieft.
Am 9. September 2014 kann sich die Öffentlichkeit ein weiteres Mal zu den Pros und Kontras austauschen. Unter dem Titel „Was bringt die Stadtrandentwicklung Basel?“ lädt die LDP ins Unternehmen Mitte zur Debatte ein.
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt
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